6.09.2012

Happy Birthday Wechselkursuntergrenze

Yes, we can!

Wechselkurs CHF/EUR: klicken zum vergrössern...Vor genau einem Jahr hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine Kursuntergrenze von 1.20 CHF zum Euro festgelegt. Dadurch wurde die fortwährende Aufwertung des Schweizerfrankens schlagartig gebremst (siehe Chart unten). Volkswirtschaftliche Schäden, wie sie bei einem Paritätskurs zum Euro – oder darunter – zweifellos entstanden wären, konnten dadurch massgeblich gemindert werden. Eine Einschätzung der aktuellen Situation habe ich kürzlich hier vorgenommen. Deshalb nur ein Wort zu den spekulativen Attacken, welche im Jahr 1 ausgeblieben sind.

Als die Kursuntergrenze zum Euro am 06.09.2011 eingeführt wurde, schossen sogleich die Spekulationen über mögliche Angriffe von Spekulanten ins Kraut. Allenthalben war die Rede davon, dass mächtige Hedge Funds die SNB „testen“ würden; vgl.  z.B. Tagi und Wall Steet Journal. Wie genau eine Attacke auf eine vollkommen horizontale Angebotskurve des Frankens (in Euro) aussehen sollte, wurde mir aus den Kommentaren und Ankündigungen nicht klar.

In der Tat hat die SNB ihren Kurs ein Jahr lang erfolgreich durchgezogen. Zentral war dabei die bereits früher betonte Entschlossenheit der Umsetzung und Glaubwürdigkeit unserer Zentralbank. Selbst der heikle Wechsel des Präsidiums von Phillipp Hildebrand zu Thomas Jordan konnte daran nichts ändern.

Gemäss Tagesanzeiger vom 09.09.11, riet Steven Englander, Chefökonom der Citigroup in den USA, seinen Kunden, durchaus Wetten auf einen steigenden Franken abzuschliessen, weil die Eurokrise anhalten werde.  – Hoffentlich haben seine Kunden nicht auf ihn gehört…

Zudem befand der Chefökonom: «Wenn es so einfach wäre, eine Kursuntergrenze festzulegen, dann würden auch andere Zentralbanken dies tun.»  – Die Antwort der SNB lautet: Yes, we can!

Wie der Höhenflug des Schweizer Frankens im September 2011 gebremst wurde (Quelle: Europäische Zentralbank, EZB)

Kommentare

..die kursuntergrenze ist kurzfristig sicher ein valablers instrument, jedoch kann sich dadurch in ferner zukunft eine massive inflation bilden…(siehe chf/dm anbidung 1978)…natürlich, argumentieren einige oekoneomen, dass man sterilisieren kann…aber das möchte ich noch erwähnen wie diese sterilisierung konkret ablaufen wird…solche eingriffe haben immer einen preis – und in diesem fall, hoffe ich einfach nicht, dass dieser zu hoch wird…früher waren länder mit einer starken währung auch starke exportnationen…es ist eine angewohnheit von vielen unternehmungen immer alles auf eine starke währung abzuwälzen! man könnte ja auch die kosten oder auch die einkommen senken…die löhne hierzulande sind im internationalen vergeleich einfach sehr hoch und werden mit sicherheit auf längere frist an kaufkraft einbüssen!

…solche eingriffe haben immer einen preis…

Ja, stimmt. Aber auch das Nicht-eingreifen hätte einen Preis… mit grosser Wahrscheinlichkeit einen deutlich höheren.

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