9.02.2015

Braucht die Schweiz ein Konjunkturprogramm?

Im kommenden Herbst sind Wahlen. Da trifft es sich gut, dass die Wirtschaft durch den starken Franken zunehmend in Schieflage gerät. Denn das gibt Politikern die Chance, sich durch wirtschaftspolitischen Aktivismus zu profilieren. Die Medien leisten dabei Schützenhilfe, indem sie wiederwahlwillige Exponenten aller Couleur nach Rezepten für eine Stärkung der Wirtschaft fragen.

Dumm nur, dass Konjunkturprogramme momentan nichts bringen. Im Gegensatz zu einer Rezession, wo die Nachfrage zurück geht und der Staat versucht ist, durch zusätzliche Ausgaben in die Lücke zu springen, sind Schweizer Produkte nach wie vor beliebt. Sie sind für Ausländer einfach nur zu teuer.

Das effektivste Rezept setzt deshalb auf der Kostenseite an und entlastet die Firmen von administrativem Aufwand und unnötigen Steuern. Auch können neue Freihandelsabkommen belebend wirken. Weil der massiv eingebrochene Erdölpreis und die billigeren Importwaren bereits wie ein breitbandiges Konjunkturprogramm auf unsere Wirtschaft wirken, sollte es also um bessere Rahmenbedingungen für Wachstum gehen.

Trotzdem hat die darbende Tourismusindustrie für Februar eine Wunschliste mit Massnahmen zu ihren Gunsten angekündigt. Man darf gespannt sein, mit welchen Zugeständnissen unsere Politiker ihre Wiederwahl im Herbst jetzt schon erkaufen wollen.

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Dieser Artikel ist in meiner Kolumne im Sonntagsblick am 8. Februar 2015 zuerst erschienen.

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