Warum die Initiative gut ist, obwohl sie nichts bewirkt
Warum die Initiative gut ist, obwohl sie nichts bewirkt
Abgesehen vom Ventil für die gesellschaftspolitische Hygiene: Kann ein Vorstoss zur Eindämmung der Abzockerei wirklich auf nationaler Ebene einen Erfolg bringen, ohne unseren Wirtschaftsstandort zu benachteiligen? Muss dieser Vorstoss nicht auf internationaler Ebene geschehen? Hier haben in meinen Augen die G20 gewaltig versagt und ich frage mich, ob sich das auch wiederholen wird, wenn es zum nächsten grossen Crash kommt. Die Reue der Finanzwelt war nur von kurzer Dauer und aufgrund der Pleiten und Übernahmen sind aus der Kriese nur noch grössere Banken hervorgegangen, bei denen die Abzockerei bereits wieder in die nächste Runde geht.
Von: Steven Busse am 2.04.2010
um 16:05 Uhr
Die Abzocker-Initative basiert noch auf einer anderen Prämisse, nämlich darauf, dass die Verwaltungsräte bislang die Interessen der Mehrheit der Aktienstimmen nur ungenügend vertreten hat. Das ist eine unsichere Annahme, da auch heute schon die Verwaltungsräge durch die GV gewählt wurden und bedeutende Aktionäre meist im VR (indirekt) vertreten sind. Es ist also gut möglich, dass diese Initiative wenig bewirkt.
Von: Peter Moser am 6.04.2010
um 08:31 Uhr
Für meine These der “gesellschaftlichen Psychohygiene” spricht die heute veröffentlichte Umfrage von gfs.Bern. Gemäss NZZ geht es vor allem ums “Bauchgefühl”…
Die Umfrage gibt Einblicke in die Bauchgefühle der Bevölkerung. Eine hohe Zustimmung mit durchschnittlich 7,9 von 10 möglichen Punkten erntete der Satz «die hohen Managersaläre sind unmoralisch». Das kann nicht überraschen. Überraschend dagegen ist, dass die These, wonach die Saläre in der Privatwirtschaft von den Aktionären genehmigt werden sollen, mit 6,8 Punkten im Schnitt kaum mehr Zustimmung erhält als die faktische Gegenposition, wonach die besagten Saläre vom Verwaltungsrat zu bewilligen seien (6,7 Punkte). Erstaunlich scheint dies auch vor dem Hintergrund, dass die Stärkung der Aktionärsrechte sozusagen die Kernforderung der Initiative darstellt.
Von: Tilman Slembeck am 2.07.2010
um 19:47 Uhr